Geschichte der Akupunktur in China. Theorie und Praxis von der Antike bis in das frühe 20. Jahrhundert

ISBN: 9783926936233

Dieses Buch beleuchtet erstmals die antiken Ursprünge der Akupunktur und die Entwicklung dieses einzigartigen chinesischen Heilverfahrens bis in das frühe 20. Jahrhundert.

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Geplanter Erscheinungsstermin: 01. November 2025
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  • Der Autor analysiert die Hinweise in den Grabfunden der Vor-Han- und Han-zeit, frühe Belege für die klassischen Texte, sowie die Fachliteratur und allgemein-historische Zeugnisse der folgenden zwei Jahrtausende. 
  • Das Buch erläutert die wichtigsten Texte, untersucht die Nachwirkungen zahlreicher Autoren der Akupunkturgeschichte und bietet einen bisher nicht möglichen Einblick in die praktischen Erfahrungen und Anweisungen chinesischer Mediziner, sowie in die theoretischen Grundlagen und in die gesellschaftliche Bedeutung der Nadelstich-Therapie.
  • ca. 560 Seiten, 94 Abbildungen, gebunden

Inhaltsangabe
1. Einführung
2. Erste Hinweise
     2.1. Shang-zeitliche Orakel-Piktogramme
     2.2. Die Aussagen der Grabfunde 2.2.1. Die Mawangdui-Handschriften 2.2.2. Die Zhangjiashan-Handschriften 2.2.3. Die Tianhui-Handschriften 2.2.4. Grabfunde in Mancheng, Hebei 2.2.5. Grabfunde in Wuwei
     2.3. Vorbedingungen in den Mawangdui- und Zhangjiashan-Texten
     2.4. Vorbedingungen einer Akupunktur in den Tianhuiund Wuwei-Texten
3. Relevante Aussagen in den Historischen Aufzeichnungen
     3.1. Die Therapien des Bian Que
     3.2. Die Therapien des Chunyu Yi
4. Das erste Jahrtausend und die Sichtbarwerdung der klassischen Schriften der Chinesischen Medizin
     4.1. Das Huang Di san bu zhen jiu jia yi jing
     4.2. Das Ming tang kong xue zhen jiu zhi yao
     4.3. Die Dunhuang-Manuskripte
     4.4. Sun Simiao 孙思邈 (581 – 682 ?)
     4.5. Zhen Quan 甄权 (541 – 643)
     4.6. Chen Yanzhi 陈延之
      4.7. Wang Tao 王焘
5. Die Botschaft der „Klassiker“
      5.1. Die Vorgeschichte des Su wen
      5.2. Das Chong kuang bu zhu Huang Di nei jing su wen 5.2.1. Die theoretischen Grundlagen als Widerschein des Zeitgeists 5.2.2. Die Nadeltherapie im Su wen
         5.2.3. Die invasiven Therapien im Su wen 5.2.3.1. Der Aderlass 5.2.3.2. Aderlass zur Behandlung von Qi 5.2.3.3. Überkreuz-Stechen
         5.2.3.4. Direkte Qi-Beeinflussung 5.2.3.5. Morphologisches Stechen 5.2.4. Die Techniken des Stechens
      5.3. Das Ling shu
      5.4. Yang Shangshan und das Huang Di nei jing tai su
      5.5. Das Nan jing
6. Die Song-Jin-Yuan-Epoche und die Aufarbeitung der „Klassiker“
      6.1. Wang Huaiyin und die Kapitel 99 und 100 des Tai ping sheng hui fang
      6.2. Die Genese visueller Darstellungen der Leitbahnen und ihrer Einstich-Öffnungen 6.2.1. Die Bronzefiguren und deren Abbildungen
      6.3. Die Bemühungen, den Wert der Nadeltherapie gegenüber der Arzneitherapie zu verfestigen 6.3.1. Das Sheng ji zong lu des Song-Kaiser Hui zong 徽宗, Zhao Ji 赵佶 6.3.2. Das Zhen jiu zi sheng jing des Wang Zhizhong
      6.4. Die Nadelstichtherapie in den Schriften der Vier Meister der Jin-Yuan Epoche 6.4.1. Liu Wansu und sein Su wen bing ji qi yi bao ming ji6
      6.4.2. Zhang Congzheng und sein Ru men shi qin 6.4.3. Li Gao und sein Pi wei lun 6.4.4. Zhu Zhenheng 6.4.5. Das Ji sheng ba cui
      6.5. Höhepunkte in der Ergänzung der Theorie 6.5.1. Das Zi wu liu zhu zhen jing 6.5.2. Die Beiträge des Dou Mo 6.5.3. Wang Guoruis Bian Que shen ying zhen jiu yu
      long jing 6.5.4. Rückblick auf die Hypertheoretisierung der Nadelstichtherapie 
7. Die Akupunktur in der Ming-Zeit: Bestandsaufnahme und Neuerungen im Detail
      7.1. Das Pu ji fang
      7.2. Hua Shou und das Shi si jing fa hui
      7.3. Das Zhen jiu da quan von Xu Feng
      7.4. Das Ling shu jing mai yi des Xia Ying
      7.5. Die Schriften des Gao Wu 7.5.1. Das Zhen jiu ju ying 7.5.2. Das Zhen jiu Su Nan yao zhi
      7.6. Das Zhen jiu wen dui des Wang Ji
      7.7. Das Zhen jiu da cheng. Yang Jizhous kommmentierter Rückblick 7.7.1. Kapitel 1 des Zhen jiu da cheng 7.7.2. Kapitel 2 des Zhen jiu da cheng 7.7.3. Kapitel 3 des
         Zhen jiu da cheng 7.7.4. Kapitel 4 des Zhen jiu da cheng 7.7.5. Kapitel 5 des Zhen jiu da cheng 7.7.6. Kapitel 6 des Zhen jiu da cheng 7.7.7. Kapitel 7 des Zhen jiu da
         cheng 7.7.8. Kapitel 8 des Zhen jiu da cheng 7.7.9. Kapitel 9 des Zhen jiu da cheng 7.7.10. Kapitel 10 des Zhen jiu da cheng
8. Wiederholungen und Ergänzungen I
      8.1. Das Xun jing kao xue bian
      8.2. Das Yi zong jin jian
9. Verlust der Tradition und Verbot
     9.1. Schub- und Zug-Massage als Alternative
     9.2. Eine nüchterne Bewertung: Xu Dachuns Blick auf Geschichte und Gegenwart
     9.3. Chen Tingquans „Sammlung des verlorenen Erbes“
     9.4. Das amtliche Verbot
10. Wiederholungen und Ergänzungen II
     10.1. Li Shouxian und die „Anleitung für ein leichtes Erlernung der Nadelstich- und Brenntherapien“
     10.2. Liao Runhongs Zhen jiu ji cheng
     10.3. Die Fokussierung der Expertise: das Ci ding jie fa
11. Private Abschriften: Spiegel realer Akzeptanz
     11.1. Akupunktur in Handschriften des 19. und 20. Jahrhunderts
     11.2. Rückblick
12. Nachwort
13. Anhang
     13.1. Su wen, Kapitelübersicht
     13.2. Ling shu, Kapitelübersicht
     13.3. Nan jing, Kapitelübersicht
     13.4. Dynastietafel
     13.5. Literatur
     13.6. Register der Personen
     13.7. Register der Buchtitel

Der Autor
Prof. Dr. Paul U. Unschuld, M. P.H.
Paul U. Unschuld schloss sein Studium der Pharmazie an der Universität Marburg (L.) ab und promovierte in Sinologie und Politikwissenschaften an der Universität München. Er erwarb einen Master of Public Health an der Johns Hopkins University in Baltimore/Md, USA, wo er 1976 seine akademische Laufbahn als Assistenzprofessor in den Fachbereichen Behavioral Science und International Health begann. 1986 wurde er Direktor des Forschungsinstituts für Geschichte der Medizin an der Universität München. Von 1998 bis 1999 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 2006 wurde er zum Gründungsdirektor des Horst-Goertz-Instituts für Theorie, Geschichte und Ethik der chinesischen Lebenswissenschaften der Charité-Universitätsmedizin Berlin ernannt, eine Position, die er bis heute innehat. Im Jahr 2008 wurde er zum Präsidenten der Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der ostasiatischen Wissenschaft, Technologie und Medizin gewählt. Im Jahr 2017 erhielt er den Sonderbuchpreis Chinas, der von der Staatlichen Verwaltung für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen der Volksrepublik China vergeben wird und mit einem Preisgeld von 180.000,00 RMB dotiert ist. Im Jahr 2019 wurde ihm der Distinguished Alumnus Award der Johns Hopkins University Alumni Association verliehen. Im Jahr 2019 erhielt er den Shulan Medical Outstanding Contribution Award der Zhejiang University Education Foundation, Academician Shusen Lanjuan Talent Foundation, mit einem Preisgeld von 1 000 000,00 RMB.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Medizin und der damit verbundenen Lebenswissenschaften in China und Europa. Er hat zahlreiche Artikel und Monografien zur Geschichte der chinesischen Medizin, Pharmazie und Medizinethik veröffentlicht, darunter eine Geschichte der chinesischen pharmazeutischen Literatur, die ersten philologischen und kommentierten englischen Übersetzungen der alten chinesischen medizinischen Klassiker sowie eine erste Übersicht über handschriftliche chinesische Texte zum Thema Gesundheitswesen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert. Er ist der erste, der eine vollständige und kommentierte englische Übersetzung des Ben cao gang mu von 1593 erstellt hat, die in zehn Bänden von der University of California Press von 2021 bis 2024 veröffentlicht wird. Seitdem hat er sich der Geschichte der Akupunktur gewidmet.

ISBN9783926936233