Shulazi - Morgengespräche im Kloster des Abtes Linji

Von Laszlo Sari (Autor/in)., Ute Suranyi-Dembitz (Übersetzer/in)., Denes Dembitz (Übersetzer/in). | 239 Seiten | Erschienen: 28. 05. 2010 | ISBN: 9783901618864 | 3.Auflage

Wäre er nicht buddhistischer Mönch geworden, so sicherlich Räuberhauptmann - behaupteten seine Biographen über Abt Linji, den originellsten Denker und bis heute populärsten Meister des chinesischen Buddhismus.

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Wir wissen nicht genau, wann er zur Welt kam, aber wir wissen, dass er, bevor er im Februar des Jahres 867 in hohem Alter zur ewigen Ruhe aufbrach, in alle zehn Himmelrichtungen winkte und gemütlich sein Mönchsgewand, das er trug, ordnete.
 Dies war ein für ihn typischer Abschied, rauh, aber leichten Herzens und würdevoll. So wie auch seine Morgengespräche mit seinen Mönchen im Kloster am Ufer des Huoduo-Flusses.
 Sie sind geprägt von erstaunlichen Fragestellungen und Antworten, von Schlussfolgerungen, die ein unbeschwertes aber fehlerloses philosophisches System bilden, und behandeln immer das Wesentliche, die großen Fragen des Seins und der Erlösung.

INHALT

Vorrede 6
 1. Nur leicht und locker
 2. Er wohnte in einem hohlen Baum
 3. Zahlt den Preis für die Beere
 4. Lassen wir die Philosophie für heute
 5. Beobachtet scharf das Brötchen
 6. Meistens reicht eine Ohrfeige
 7. Was ist das hier? Leben oder Tod?
 8. Der Körper ist ein ekelhaftes, widerliches Tier
 9. Sie haben die Reime hervorgezogen
 10. Die Lehre will ich, die Lehre
 11. Sie werden zu Buddhas - wenn sie wollen
 12. Gibt es überhaupt nichts Heiliges an der Lehre?
 13. Was hüpfst du hier herum, du zickige Ziege?
 14. Hast du die Buddhaschaft gejagt?
 15. Weshalb überhaupt sind sie Buddhisten?
 16. Wundere dich nicht, ich schlage dich wieder!
 17. Ist es möglich, dass ich gar nicht Ming bin?
 18. Siehst du schon den Weg ins Nirvana?
 19. Ein kleines Nichts im Wasser
 20. Das Ende der Welt ist eine Dummheit
 21. Bei mir wohnt er ausgerechnet in meiner Fußsohle
 22. Er sann nach über die Weite der Welt
 23. Wir haben das Geheimnis der Ewigkeit erörtert
 24. Die Seele ist also vollkommen
 25. Ihr macht, was ihr wollt!
 26. Welch große Gefahr ist die Dummheit
 27. Sie fliegt fort, wie ein wunderschöner Vogel
 28. Er legte sich nach Hundeart vor ihn hin
 29. Der Tod ist ihm auf den Fersen
 30. Die Tugend ist wie leichtes Gehen
 31. Die Lehre ist keine Rübe
 32. Die Strohhunde bleiben
 33. Du hast die Katze erfunden, guter Abt!
 34. Also jetzt gehe ich!
 35. Sicherlich ist er davongeflogen
 36. Der Verstand ist selbstsüchtig und ein Streber
 37. Die Buddhaschaft ist nicht mehr weit
 38. Der Mensch ist nur ein Spielzeug des Verstandes
 39. Das alltägliche Leben selbst ist die Lehre
 40. Ich errichte keine Ziehbrunnen
 41. Werde ganz erleuchtet
 42. Wo ist die Weisheit zu finden, Abt?
 43. Dieser Dichter schrieb keine einzige Zeile
 44. Habt ihr schon quengelige Strohhunde gesehen?
 45. Habt ihr schon stumpfsinnige Strohhunde gesehen?
 46. Habt ihr schon falsche Strohhunde gesehen?
 47. Oft trägt er ein Bettlergewand
 48. Oft ist er übermäßig aufgeputzt
 49. Wer bin ich?
 50. Wer bist du?
 51. Nicht viel Geld sollst du haben, sondern genug
 52. Ich habe geschmolzen, geschöpft, geformt
 53. Blick hoch hinaus, zum Himmel weit
 54. Ein Fluch ist die Sprache, wenn der Kopf dazu fehlt!
 55. Unser Lernen ist der richtigen Grundsätze wegen
 56. Wie werden wir miteinander umgehen
 57. Plattfüßige, vertrottelte Landstreicher!
 58. Ich sage lauter Schönes über euch
 59. Sie alle waren Künstler
 60. Das richtige Wissen existiert für sich selbst
 61. Das nicht richtige Wissen ist für den Nutzen da
 62. Das war Linjis traurigste Lehrrede
 63. Antworte! Ist das hier ein Stab oder kein Stab?
 64. Vor allem interessiert mich die viereckige These!
 65. Er wird ein großer Philosoph!
 66. Woraus werden Strohhunde?
 67. Wie könnten wir einander neu erschaffen?
 68. War der Erhabene Buddha klug, Abt?
 69. Die einzige Methode, die Klugheit zu unterwerfen
 70. Was soll ich tun, Abt?
 71. Ich weiß nicht, was die Buddhaschaft ist
 72. Auf der Seele hat sich zu viel Stoffliches abgelagert
 73. Er wusste genau, wie Strohhunde sind
 74. Es gießt den Tee aus der Teekanne
 75. Sortiere den Reis geschickt!
 76. Dass diese Buddhaschaft nicht nur als Schmuck dient!
 77. Wofür sind die Strohhunde gut, Abt?
 78. Schwindeln die Schreibkundigen oft?
 79. Warum wandern sie und wohin?
 80. Sag, Abt! Ist die Buddhaschaft für uns wichtig?
 81. Geht, Mönche, geht weiter!
Abschiedworte des Autors
 Nachwort (Lszl Sri)

Vorwort des Verfassers

 "Meine ergebene Verehrung dem Leser, der, obzwar nicht sicher, dass er dessen würdig ist, die von mir hier gesammelten Lehren meines glanzvoll geistreichen Meisters Abt Linji in Händen hält.
 Nachdem der verdienstvolle Meister am zehnten Tag des ersten Mondmonats des Jahres Xiandong (18. Februar 867) seine Schüler ausgiebig als ständig bellende Strohhunde beschimpft hatte, in seinem Stuhl sitzend seine Mönchskleider geordnet, nach allen zehn Himmelsrichtungen gewinkt hatte und zur letzten Ruhe entschwunden war, haben wir, seine demütigen Schüler eine Stupa zu seinem Andenken und seiner Verehrung errichtet. Yanzhao und Cunjiang, meine Mitmönche, die ebenso die Schüler des hervorragenden Meisters waren wie ich, meinten jedoch, dass weder die Stupa in Daming noch andere triviale weltliche Eitelkeiten sein Andenken nicht so würdigten, wie die Lehre selbst, die er verkündete. Und so sammelten die Beiden eifrig seine Worte wie zerbrochene Tongefäße.
 Ich, Shulazi, dachte, nachdem ich die magere Arbeit meiner schriftgelehrten Gefährten mehrmals gelesen hatte, bevor ich meinem Meister nachfolgend das letzte Mal mein Mönchskleid auf meinem schwieligen, alten Körper ordne und mich zur ewigen Ruhe entferne, - bringe ich mir diese Weisheit und Liebe ausstrahlenden Morgengespräche in Erinnerung und schreibe sie nieder, jene Gespräche, an denen ich als junger Novize teilhaben konnte in Abt Linjis Kloster am Ufer des Huoduo-Flusses.
 Diese übergebe ich euch jetzt, würdigen und unwürdigen, weisen und törichten, lebenden und künftigen Mönchen und Weltlichen, auf dass ihr euch selbst und einander so bald als möglich kennen lernt, im Licht des Geistes von Linji. Wenn ihr wollt, achtet auf diese Worte, wenn ihr nicht wollt, dann eben nicht. Ansonsten bringt euch durch, so gut ihr könnt!
 Dies wünsche ich, der Mönch Shulazi, euch, im vierten Jahr des Jianning-Zeitalters, welches (damit ihr auch das wisst) gleichzeitig das vierte Jahr der Regierung des Kaisers Chaozong ist (897), andererseits das Jahr der Schlange, in welchem ich selbst, wie schon erwähnt, mich rüste, zum letzten Mal mein Mönchskleid zu ordnen.
 Nicht dass ihr Tränen über mich vergießt! Es wird besser sein ohne euch. Ich habe euch nämlich ohnehin schon satt."

Laszlo Sari, geb. 1950, studierte Tibetologie in Budapest und St. Petersburg und dissertierte über Fragen der tibetischen Verstheorie. Bislang sind zwei Bände seiner Versübersetzungen erschienen: einer mit tibetischen Volksliedern, ein anderer mit Liebesgedichten des 6. Dalai Lama (1683 - 1706). Darüberhinaus übersetzte er The Path to Tranquility des 14. Dalai Lama und schrieb ein vielbeachtetes Buch über den Himalaya. 

Mit dem vorliegenden Band Morgengespräche im Kloster des Abtes Linji liegt sein erfolgreichstes Buch nun auch in deutscher Sprache vor. SHULAZI Morgengespräche im Kloster des Abtes Linji Linji ein Zen-Meister zum Anfassen.
Wir erleben heute einen wahren Boom der Zen- Literatur und ein stets ansteigendes Interesse an fernöstlicher Kultur und Philosophie. In dieser Flut von Neuerscheinungen nimmt dieses Buch eine Sonderstelle ein. Es ist durchaus leserlich und lesenswert und kommt ohne Mystifizierung der Lehre, ohne Koran und Khat, ohne seitenlange Fußnoten und Erklärungen aus. 
Im Anhang finden wir zwar eine Einführung in den historischen Chan- Buddhismus und eine interessante und geheimnisvolle Geschichte über die Entdeckung dieses Textes, der aber ohne Kommentare publiziert wurde. Der ungarische Herausgeber, der Tibetologe Dr. Lszl Sri erzählt, er habe im Jahr 1992 mit einem Kollegen in einem alten Kloster am Rande der Stadt Lhasa eine tibetanische Übersetzung eines chinesischen Textes gefunden. Der chinesische Verfasser und sein Werk über den legendären Chan-Meister Linji sind bislang unbekannt und sein Auftauchen im Tibet umso erstaunlicher, als die tibetischen Lamas den chinesischen Chan-Buddhismus schon vor 1200 Jahren als zu radikal und ketzerisch verurteilten. Da der Text aber so verblüffend modern und bei aller Tiefe doch in lockerem, oft humorvollen Stil abgefasst war, kopierten ihn die beiden Tibetologen und Dr. Sri übertrug ihn später in seine Muttersprache. Die ungarische Übersetzung wurde ins Deutsche übertragen, da die Originaltexte (weder der tibetanische noch der chinesische) nicht mehr verfügbar sind. Auch diese Tatsache erscheint zumindest mysteriös. Aber selbst wenn es sich um die Übersetzung einer Übersetzung einer Interpretation handelt, ist das Interesse an diesem Text durchaus gerechtfertigt. 
Gleich nach dem Erscheinen der Erstausgabe 1999 schlug dieses Buch wie eine Bombe ein. Es hielt sich wochenlang an der Spitze der ungarischen Bestsellerlisten, eine Rarität bei Werken dieser Thematik. Ein Hörspiel über die Morgengespräche Linjis wurde zum besten Hörspiel des Jahres gekürt. An vielen Mittelschulen des Landes wird es zur Pflichtlektüre erklärt. Es entstehen außerdem in mehreren Städten Linji-Clubs, welche die Texte gemeinsam lesen und diskutieren. Ein ausgezeichneter Sinologe, der Verfasser zahlreicher Publikationen über chinesische Literatur, bestätigt dem Werk große Authentizität. Aber auch in Ungarn lebende Chinesen fanden es so überzeugend, dass sie ein Filmprojekt, eine ungarisch-chinesische Koproduktion sponsern, um Linji noch populärer zu machen. Und Linji in Shulazis Interpretation verdient so viel Aufmerksamkeit. Auch über Sokrates wüssten wir heute nicht viel, hätte nicht Platon seine Dialoge aufgezeichnet. Es gibt zwischen Sokrates und Linji auch noch andere Parallelen; beide waren konsequente Denker und liebten das Gespräch als Lehrmethode, beide bekennen ihr Nicht-Wissen. Keiner von beiden bietet fertige Lösungen an, Patentrezepte, die einem das Selbstdenken ersparen. Nur: Linji zeichnet sich durch einen unbeschwerten, oft humorvollen Tonfall aus und macht so den Zugang zu manchmal schwierigen Fragen leichter. Fragen, die uns alle beschäftigen, nicht nur die Mönche und Besucher seines Klosters im China des 9. Jahrhunderts. Bacopaverlag


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Hörbuch (mit 3 CDs), Sprache: Deutsch, Sprecher: Roland Duckarm, Spieldauer ca. 240 Minuten. 14.90 Euro
Bestellnummer: 35195 und ISBN 9783902735195

Verlag[Firma Bacopa Verlag]
ISBN9783901618864
Auflage3
Sprache(n) Deutsch
Ausführung Gebunden
Erschienen2010
Seitenzahl239
Cover Hardcover
Autor/in Laszlo Sari (Autor/in) , Ute Suranyi-Dembitz (Übersetzer/in) , Denes Dembitz (Übersetzer/in)

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