Praxisbuch Westliche Heilkräuter und Chinesische Medizin - Wirkungsbeschreibungen und Indikationen der im Westen gebräuchlichen Phytotherapeutika

Von Peter von Blarer (Autor/in)., Ulrike von Blarer Zalokar (Herausgeber/in)., Simon Becker (Grusswort)., Barbara Fendrich (Autor/in)., Karin Haas (Autor/in)., Eve Rüegg-Gautschi (Autor/in)., Petra Kamb (Autor/in). | 352 Seiten | Erschienen: 06. 12. 2010 | ISBN: 9783901618840 | 2.Auflage

Das neue Praxisbuch ist analog aufgebaut zu dem erfolgreichen Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin. Es wird mit dem ausführlichen, nach TCM-Wirkungen und Indikationen aufgebauten Index für die Erstellung von individuellen Rezepturen in mancher Phyto-West-TCM-Praxis einen festen Platz auf dem Schreibtisch erhalten.

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Die Erfahrungen sind noch begrenzt, was die therapeutische Anwendung von westlichen Pflanzen nach der chinesischen Krankheitslehre betrifft. Diese Kritik an der Phyto-West TCM ist nicht wegzudiskutieren. Die Argumentation, eine Klassifizierung der Pflanzen, wie zum Beispiel heiss und kalt habe es auch in der hiesigen Phytotherapie gegeben, ist ungenügend. Das chinesische Differenzierungssystem kennt man in Europa erst seit kurzem. 
Diese Tatsache wird jedoch falsch interpretiert, wenn damit die gesamte Phyto-West TCM keinen Platz haben soll in der heutigen an westliche Gegebenheiten angepassten chinesischen Medizin. Im Gegenteil! Diese Kritik verlangt nach einer vertieften Auseinandersetzung mit der Materie, nach Experten, Erfahrungen und kritischen Diskussionen. Auf einer breiten Ebene sind solche Auseinandersetzungen nur möglich, wenn die Ausbildungen angemessen definiert sind und seriös durchgeführt werden. Allerdings fordern fundierte Ausbildungen entsprechende Literatur. 
Das "Praxisbuch Westliche Kräuter und Chinesische Medizin" bildet einen Kernteil dieser Literatur. Mit seinem seriös recherchierten und umfassenden Charakter stellt das Praxisbuch eine Basis dar, auf welcher die Phyto-West TCM aufbauen kann.

Inhalt
Einleitung
 Wirkungsbeschreibungen
 Nahrungsmittelportraits
 Getreide
 Hülsenfrüchte
 Gemüse
 Früchte
 Algen
 Pilze
 Nüsse und Samen
 Öle und Fette
 Milchprodukte
 Fleisch
 Fisch und Meeresfrüchte
 Süssungsmittel
 Verschiedene Nahrungsmittel
 Index Nahrungsmittel alphabetisch
 Index Wirkungskategorien
 Index Symptome
 Literaturliste Bücher
 Literaturliste Zeitschriften
 Autorinnen
 
Wirkungsbeschreibungen
Wind-Kälte eliminieren Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten
warm. Ihr Geschmack ist meist scharf. Der scharfe Geschmack fördert die periphere Zirkulation und zerstreut die Stagnation des Qi. Bei einer geschwächten Abwehr kann pathogene Wind- Kälte in den Körper eindringen. Diese Nahrungsmittel eliminieren den pathogenen Faktor, indem sie die Oberfläche öffnen und das Schwitzen fördern. Wind und Kälte werden über die Poren der Haut aus den oberflächlichen Schichten des Körpers getrieben.
Wind-Kälte eliminierende Nahrungsmittel können auch zur Behandlung von Ödemen und Schmerzen infolge Wind-Kälte-Bi angewendet werden.

Nahrungsmittel Beispiele
Lauch, Pak-Choi, Frühlingszwiebel, Zwiebel

Klinische Manifestationen
Beginn einer Erkältungskrankheit, Abneigung gegen Wind, Kälteaversion, Frösteln, Schüttelfrost, leichtes Fieber, wenig oder kein Schwitzen, steifer Nacken, Körperschmerzen, Niesen, verstopfte Nase wechselnd mit wässrigem Sekret, Husten mit glasigem weissem Auswurf, Dyspnö, Bronchitis, Asthma bronchiale, Rhinitis, Sinusitis, raue Stimme
Zunge: Belag: dünn, weiss Puls: oberflächlich, straff

Wind-Hitze eliminieren
Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten kühl. Ihr Geschmack kann scharf, süss, bitter, oder sau- er sein. Der scharfe Geschmack zerstreut stagniertes Qi und öffnet die Oberfläche; wegen der kühlen Temperaturqualität wird jedoch kein Schweiss verursacht. Mit dem sauren oder bitteren Geschmack leiten diese Nahrungsmittel die pathogene Wind-Hitze, die sich häufig als Halsschmerz manifestiert, über den Magen- Darmtrakt aus.
Bei schwacher Abwehr dringt der pathogene Faktor Wind-Hitze in den Körper ein. Wind-Hitze kann auch in- direkt, durch Umwandlung aus Wind-Kälte, entstehen. Wenn Wind-Hitze nicht im Wei-Stadium eliminiert wird, kann sie sich weiter in die Tiefe entwickeln und schwerwiegendere Krankheiten verursachen.
Einige der Wind-Hitze eliminierenden Nahrungsmittel fördern die Bildung bzw. die Reifung von Masernexanthemen, Karbunkeln und Furunkeln.

Nahrungsmittel Beispiele
Johannisbeeren schwarz, Holunderbeeren, Zitrone, Chinakohl, Sonnenblumenkerne, Stangensellerie

Klinische Manifestationen
Windaversion, Abneigung gegen Kälte oder Hitze, Fie- ber, wenig Frösteln, Schwitzen, leichter Durst, Kopf- schmerz, gerötete Augen, juckende Augen, Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, Halsschmerz, Schluckbeschwerden, Halsentzündungen, vergrösserte Tonsillen, Husten mit dickem gelbem zähem Auswurf, Bronchitis, Asthma bronchiale, Schnupfen mit gelbem zähem Schleim, Rhinitis, Sinusitis, grippale Infekte, Erkältungskrankheit, Diarrhö, Verstopfung, konzentrierter Urin
Zunge: sehr rot; Belag: trocken Puls: oberflächlich, schnell

Hitze eliminieren und Feuer reduzieren
Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist süss, bitter, salzig oder sauer. Einige dieser Nahrungsmittel sind reich an Antioxidantien, die bei entzündlichen Hitze-Feuer-Symptomen prophylaktisch und therapeutisch unterstützen.
Sie werden bei übermässiger Hitze des Magens, der Lunge, des Herzens und der Leber eingesetzt. Hitze- und Feuer-Symptome entstehen durch exzessiven Verzehr scharfer, fettiger Nahrung, ständiges Überessen, emotionale Belastungen, schwere psychische Störungen, Depressionen, anhaltende Leber-Qi-Stagnation, exzessiven Alkohol- oder Tabakkonsum.

Nahrungsmittel Beispiele
Zucchetti, Gurke, Blumenkohl, Stangensellerie, Kaki, Melone, Tofu

Klinische Manifestationen Magen-Hitze, Magen-Feuer Mundtrockenheit, bitterer Mundgeschmack, fauliger Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen und -blutungen, Stomatitis, Halsentzündung, Nasenbluten, Trigeminusneuralgie, Stirnkopfschmerz, brennende Schmerzen und Hitzegefühl im Epigastrium, ständiges Hungergefühl, Übersäuerung des Magens, Magensäurereflux, Sodbrennen, Gastritis, Ulkus duodeni, Ulkus ventriculi Zunge: rot; Belag: dick, gelb, trocken Puls: voll, schnell, gleitend

Herz-Hitze, Herz-Feuer
Palpitationen, Erregbarkeit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, starke lebhafte Träume, Angst- zustände, Hitzewallungen, rotes Gesicht, Durst, Zungengeschwüre, Mundgeschwüre, bitterer Mundgeschmack, Harnwegsinfekt, Dysurie, Hyperthyreose
Zunge: purpurrot an der Spitze, Rand der Zungenspitze kann Abszesse haben, Mittelriss an der Spitze, Belag: gelb, trocken, dünn
Puls: voll, schnell

Lungen-Hitze
Husten mit gelbem, dickem Schleim, Dyspnö, Pneumonie, hohes Fieber, Schwitzen, Durst, Unruhezustände, Agitiertheit, Nasenbluten Zunge: rot, Risse im vorderen Drittel,
Belag: gelb, trocken Puls: voll, schnell

Leber-Hitze, loderndes Leber-Feuer
Unruhezustände, Wutausbrüche, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, Tinnitus, Gehörsturz, Taubheit, bitterer Mundgeschmack, trockener Mund, Hitzegefühle, Hitze im Kopf, Migräne vor allem im Augenbereich, Schläfen und Scheitel, rotes Gesicht, rote Augen, Konjunktivitis, Hypertonie, Hyperthyreose Zunge: rot, rote Ränder, rote Punkte;
Belag: gelb, trocken Puls: gespannt, voll, schnell
usw. usf.

Verlag[Firma Bacopa Verlag]
ISBN9783901618840
Auflage2
Sprache(n) Deutsch
Ausführung Gebunden
Erschienen2010
Seitenzahl352
Illustrationenzahl352
Cover Hardcover
Autor/in Peter von Blarer (Autor/in) , Ulrike von Blarer Zalokar (Herausgeber/in) , Simon Becker (Grusswort) , Barbara Fendrich (Autor/in) , Karin Haas (Autor/in) , Eve Rüegg-Gautschi (Autor/in) , Petra Kamb (Autor/in)

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