« zurück « | Sie befinden sich hier: Shop

Das frühe Werk. Band 4. Die Konstruktion des Affen. Verstreute Schriften. Gedichte. Deutsch und Chinesisch


Abbildung in Arbeit
Titel:Das frühe Werk. Band 4. Die Konstruktion des Affen. Verstreute Schriften. Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Autor:Kubin Wolfgang
Preis:Euro 15.00
Bestellnummer:8888857

2x statt 24,80 nur 15,00

Schnäppchen: Das sind Bücher, bei denen entweder der Ladenpreis aufgehoben wurde; es sich um eine ältere Auflage handelt oder gebrauchte Bücher bzw. Bücher, die nicht mehr lieferbar sind.
Lieferbar nur, solange der Vorrat reicht. Beachten Sie bitte, dass diese Bücher nicht umgetauscht werden können.

Portofreie Zusendung in Österreich und nach Deutschland!

Dieser Titel ist am 21. April 2016 erschienen

Vorrede
Die frühere Leiterin des Literaturhauses von Bonn, Karin Hempel-Soos (1939-2009), meinte einmal zu mir, ich solle doch mein Jugendwerk hervorholen. Da gebe es ein anderes Vokabular und eine andere Sicht der Dinge. Ich vertraute damals ihrem Urteil nicht, hatte ich doch von Joachim Sartorius aus Berlin lange zuvor die Warnung gehört, was an Geschriebenem im Keller liege, habe dort liegen zu bleiben. Und da lag seit 1964 einiges!
Wie schon in den Vorreden zu den ersten drei Bänden meines frühen Werkes zuvor kann ich nun hier nur wiederholt auf die Ermunterung durch Yang Lian und Walter Fehlinger verweisen, die mir zu einer Sichtung meines noch unpublizierten Jugendwerkes geraten haben. Die Edition der ersten drei Bände fielen mir leicht, denn da kannten die Manuskripte eine feste Ordnung. Alles war an seinem Platz. Doch der nun vorgelegte Band mit den frühesten Texten überhaupt geht auf einen Aktenordner zurück, der wahllos Dinge enthielt, an die ich mich oftmals gar nicht mehr erinnerte. Umso größer war meine Überraschung, als ich feststellen mußte, dass selbst das, was ich vor fünfzig Jahren geschrieben hatte, noch als brauchbar durchgehen konnte, ja, mitunter als gar gut einzustufen war.
Nun ergab sich die Frage, wie ordne ich an? Chronologisch, sofern ich die Entstehungszeiten rekonstruieren konnte? Oder einfach in Reihenfolge der Auffindung? Ich bin beide Wege gegangen, denn nicht immer war ich mir sicher bzw. vieles blieb unklar.
Drei Textsorten bedürfen einer Erklärung. Da ist einmal das Langgedicht Die Konstruktion des Affen (1970), das sich dem Zeitgeist, der Bergpredigt und der politischen Philosophie des Meng Zi (372-289) verdankt. Der Ton ist jedoch zu hoch angesetzt und nur zu retten, wenn man ihn nicht als Pathos, sondern als Ironie versteht, als Mittel zur Karikierung eines Idealisten. Ich habe daher die in einen Rahmen gefasste Prosa dazu weggelassen, zumal die hier zum Ausdruck kommende Weltanschauung heute naiv anmuten muß.
Da sind zum anderen die Liedertexte. Ich habe bis zum Ende der 60 Jahre auch komponiert und zur Gitarre Vertonungen bzw. meine eigenen Verse öffentlich vorgetragen. Um der Sangbarkeit willen hatten die poetischen Gebilde nicht allzu lyrisch auszufallen, sie halten also keinen Vergleich mit den guten Gedichten aus. Gleichwohl schien mir eine Vernichtung nicht geraten.
Dasselbe gilt für die ersten Poeme, die um 1963 wohl unter dem Einfluß der modernen französischen, spanischen und italienischen Dichtungen entstanden. Im Einzelfall hört man jedoch auch den Ton von Georg Trakl (1887-1914), meinem damaligen großen Vorbild, heraus.
Die Eigenheit, viele Kurzgedichte mit Ohne Titel zu benennen, geht wahrscheinlich auf den Einfluß der klassischen chinesischen Dichtung zurück, die dieses Verfahren spätestens gern seit der Tang-Zeit (618-907) zur Anwendung gebracht hat.
Bonn, den 27. Februar 2015 Wolfgang Kubin

Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
385 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, mit Lesebändchen, geb.

Leserstimmen

Auf 400 Seiten eine Straßenbahn suchen! Geschrieben ist sie kaum größer als eine Stecknadel.
Aber glücklicherweise sind die 400 Seiten nicht aus Stroh.
Ich fange hinten an, bei Zurück zu den Anfängen, die Gedichte mag ich auf Anhieb, manche klingen wie Haikus.

Mein Verstand versteht kein Wort bei der ersten Lektüre in Band 4.
Meine Augen reagieren aber, sie heulen ohne Vorwarnung wild drauflos, bei Gedichten wie Deine Augen oder denen für meine Schwester. Sie sagen mir nicht, warum sie heulen.
Ein erster Satz gräbt sich spontan ein, als hätte ich in mir eine Lücke, in die er gehört: .. als ob Fragen und Antworten zwei Dinge wären., und dieser Satz klärt sich und mich sofort.
Seit Jugendtagen habe ich keine Lyrik mehr gelesen (Rilke damals). Danach hat Lyrik mich gelangweilt. Deine langweilt mich kein bisschen.
Ich habe herausgefunden, was ich mit ihr tun muss. Ich lese sie einmal und bin vielleicht ratlos, aber irgendwas packt mich. Dann schleiche ich ein paarmal um die Zeilen herum, immer im Kreis. Wenn das nicht reicht, muss ich Kreisbahnen auf einer Kugel drumherumziehen, wie bei einem Wollknäuel. Und irgendwann findet mein Blick sich in einer Perspektive, von der aus alle Worte wie selbstverständlich zusammenpassen und sich zu einem vollständigen Bild fügen, zu einem Ganzen.

Der Autor
Prof. Dr. Wolfgang Kubin (chin. Gu Bin) wurde 1945 in Celle als Sohn eines Berliners und einer Wienerin geboren. Er begann mit 16 Jahren zu schreiben und zu veröffentlichen. Nach dem Abitur auf dem altsprachlichen Zweig des Gymnasiums Dionysianum in Rheine begann er 1966 das Studium der ev. Theologie an der Universität Münster.

Sein Interesse an Weltliteratur ließ ihn viele Sprachen lernen, so auch das Chinesische und Japanische an den Universitäten Wien, Münster und Bochum. Nach seinem Besuch von Japan im Jahre 1969 wechselte er von der Theologie zu den Fächern Sinologie, Germanistik, Philosophie und Japanologie. 1973 wurde er mit einer Dissertation über den chinesischen Dichter Du Mu (803-852) promoviert.

1974 ging er zum Studium der modernen chinesischen Hochsprache nach Peking. 1977 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der FU Berlin, wo er sich mit einer Arbeit über die chinesische Naturauffassung 1981 habilitierte. 1985 erfolgte der Ruf an die Universität Bonn, wo er bis 1995 modernes Chinesisch und moderne chinesische Literatur unterrichtete.

1995 wechselte er zur klassischen Sinologie an derselben Universität. Seit seiner Emeritierung im Frühjahr 2011 arbeitet er als Seniorprofessor hauptsächlich an der Beijing Foreign Studies University.

Seine Forschung und Lehre umfaßt die gesamte chinesische Literatur, die klassische chinesische Philosophie, die traditionelle chinesische Religion sowie Fragen der Germanistik und der deutschen Philosophie.

Seit Mitte der 70er Jahre ist er zunächst als Übersetzer und Wissenschaftler hervorgetreten. Seit 2000 auch verstärkt mit einem literarischen Werk, welches Lyrik, Essays und Erzählerisches umfaßt. Für alle drei Lebenswerke wurde er verschiedentlich in China und in Deutschland ausgezeichnet.

Wolfgang Kubin ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt, wenn nicht in China, in Bonn und Wien.

Im BACOPA VERLAG erscheinen ab 2014 einige neue und bereits vergriffene Titel von Wolfgang Kubin.

Bacopaverlag